♦ Was wäre, wenn Tigerstern doch die Herrschaft an sich gerissen hätte, Feuerstern besiegt und den WindClan zu sich gezogen hätte?! Auch die Krieger des DonnerClans geben nach und der TigerClan steht in voller Blüte. Die Gesetze haben sich verändert. Doch die junge Schülerin Mondpfote glaubt fest an eine Erlösung und zieht so mit zwei Freunden los. Doch Tigerstern bleibt das Verschwinden nicht unbemerkt und so schickt er jemanden, der Mondpfote aufhalten soll. Auch der SternenClan bleibt nicht untätig und gibt einer Katze den Auftrag, Mondpfotes Gruppe zu leiten.
Prolog
Mit geknickten Köpfen marschierten die Krieger des DonnerClans in die Reihen der Katzen hinein. Zustimmende Rufe und fröhliches Miauen erfüllten die Reihen der versammelten Katzen. Tigerstern hatte es schließlich auch geschafft, den DonnerClan zu unterwerfen. Allein gegen 3 Clans? Und ohne Anführer? Feuerstern war gestorben, niedergestreckt von dem grausamen Tigerkater. Graustreif hätte Nachrücken müssen, doch Krieger des TigerClans - also dem Clan aus WindClan, SchattenClan und FlussClan - hatte ihm den Weg versperrt.
Tigerstern hatte am Ende gesiegt - nun verschmolzen die vier sonst starken, unaufhaltsamen Clans, zum großen, mächtigen TigerClan. Anhänger Tigersterns freuten sich, ihren Anführer herrschend zu sehen. Der muskulöse Tigerkater sprang auf einen großen, grau - silbernen Stein. Der TigerClan hatte sein Terretorium direkt an den Sonnenfelsen, dem neuen Versammlungsort.
Da es viele Katzen waren, lebten einige auf der anderen Seite des Flusses oder im Wald. Ein entkommen war dennoch unmöglich. Tigerstern sendete täglich Patrouillen aus, die aus seinen Anhängern bestanden - diese durchsuchten dann den Wald nach Flüchtlingen.
Aber es hätte sich sowieso niemand gewagt, sich allein gegen mehr als fünfzig Katzen zu stellen. Tigerkralle fing an zu sprechen.
„Nun sind hier die vier Anführer alles Clans versammelt. Graustreif, du wirst noch deine reise zum Ahnentor antreten müssen.“
Der graue Kater knurrte und bleckte die Zähne. Sandsturm stupste ihn leicht mit der Schulter an und miaute ihm tröstende Worte ins Ohr.
„FlussClan, DonnerClan, SchattenClan und WindClan waren seit Ewigkeit miteinander verfeindet. Doch nun verschmelzen wir zu einem großen Ganzen. Wir werden eine große Macht darstellen, die immer genug Krieger zum Kämpfen, Schüler zum Trainieren und Katzen zum Jagen hat. Zusammen ergeben wir den TigerClan ...“
Schweigen herrschte in den Reihen der versammelten Katzen. Dann jaulten einige Katzen, fauchten oder stießen Protestschreie aus.
„Tigerstern, es waren immer vier! Vier Eichen im Baumgeviert, vier Terretorien ...“, die raue Stimme von Riesenstern hallte durch die Lichtung. Wieder legte sich schweigen über die Katzen.
„Aber jetzt sind wir eins!!!!“, voller Machtgier erhob sich Tigersterns schrille Stimme über die Lichtung, füllte sie aus, wie Wasser in einer Kuhle. Er sah hinauf zum Himmel. Blitze zuckten, Donner grollte ... der SternenClan zürnte.
Russpelz kämpfte sich durch die Reihen der jaulenden Katzen und sprang auf den Stein. „Hört mich an, Katzen aus den vier Clans ...“, ihre zarte Stimme wahr zwar sanft, aber die Katzen verstummten. „Wir waren immer vier, wir müssen Tierster...“
Weiter kam sie nicht, denn Kieselstein und Schwarzfuss, Anhänger Tigersterns, stürzten sich auf sie, zerrten sie vom Stein herunter und warfen sie auf den Boden. Voller Staub und geschockt versuchte sie aufzustehen, doch durch ihr verletztes Bein war sie zu langsam.
„So eine Art von Katzen brauchen wir nicht. Sie behindert uns nur!“, fauchte Tigerstern und schon war Kieselstein zur Stelle und stürzte sich auf sie. In stillem Entsetzen lauschten die verängstigten, deprimierten und hilflosen Katzen Russpelz' Klagensschreie ...